Wann endet der Verbrennungsmotor?

Jan Macek, Technische Universität Prag
Jan Macek, Prodekan für F&E, Maschinenbau, Technische Universität Prag:

Bei den Pkw definitiv nicht vor 2050. Bei E-Autos argumentiert man mit dem zukünftigen Fortschritt, nicht mit dem aktuellen Stand. Ein ähnlicher Ansatz gilt für Finanzprodukte. Dieser ist oft ein Handel mit Hoffnungen, nicht mit der Realität; das hat die letzte große Rezession verursacht. Man muss Lösungen prüfen und nicht in Glücksspiel investieren. Der Einfluss des Menschen auf den Klimawandel kann wahr sein. Die Philosophie, ein Vorbild für die ganze Welt zu sein, wird die Welt jedoch nicht retten, und die europäische Leistungsfähigkeit, nicht nur in der Automobilindustrie, garantiert zerstören.

Milan Šlachta, Bosch Group ČR
Milan Šlachta, Repräsentant Bosch Group ČR:

Wir verfolgen die Debatte über die Verbrennungsmotoren genau und unterstützen eine Diskussion, die neutral ist und auf Tatsachen beruht. Wir sind überzeugt, dass der Verbrennungsmotor zusammen mit anderen Technologien, wie Hybriden oder Elektromobilen, Teil einer Mobilitätslösung der Zukunft bleibt. Wir wollen unsere technologischen Möglichkeiten offen halten und uns nicht nur auf einen Weg beschränken. Bei Emissionen von Verbrennungsmotoren können auch erhebliche Fortschritte erzielt werden, beispielsweise durch synthetische Kraftstoffe.

Hans-Jörg Schmidt, WELT-Gruppe/N24
Hans-Jörg Schmidt, Prager Korrespondent WELT-Gruppe/N24:

Hurrikane in den USA, Smog in Chinas Großstädten – Klimakiller wie herkömmliche Autos müssten so rasch wie möglich stillgelegt werden. Andererseits liebe ich mein Auto – einen Benz(iner). Ein Tesla, obwohl bewundernswert schön, ist zu teuer, seine Batterieleistung zu gering. In Tschechien gibt es zudem bislang kaum Ladestationen. Bleibt nur, mein Fahrverhalten zu verändern. In Prag kein Problem – ein perfekter öffentlicher Nahverkehr. Ich habe aber auch vier Jahre auf einem böhmischen Dorf gelebt – mit zwei Bussen am Tag, einer morgens, einer abends. Da geht ohne Auto nichts. Es braucht Alternativen!

Quelle des Beitragsbildes: pixabay, Nerivill

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