Logistik: Wie verändert eCommerce die Logistik?

Im Paketgeschäft ist eCommerce mit den vielen B2C-Sendungen längst ein fester Bestandteil des Geschäftes. Waren vor einigen Jahren vielleicht noch 15-25 % aller Pakete B2C-Sendungen, so sind es heute mehr als die Hälfte. Tendenz steigend.

Die Paketbranche hat drauf reagiert und für Privatkunden alternative Anliefermöglichkeiten geschaffen. Geis Parcel CZ z. B. hat in ganz Tschechien mehr als 500 Paketshops (Geis Points) eingerichtet, in denen Kunden ihre Pakete bequem nach Feierabend abholen können, oder bietet alternative Zeitfenster für die Anlieferung.

Probleme bereiten aber extreme Mengenschwankungen. In Black-Friday-Weeks haben wir auf einmal 50 % mehr Sendungen im System und in den Wochen vor Weihnachten bis zu 90 % mehr als im Jahresdurchschnitt. Hier braucht es für die Zukunft mehr alternative Belieferungslösungen – auch firmenübergreifend. Zudem werden die eShop-Partner sich darauf einstellen müssen, dass saisonale Schwankungen nicht unbegrenzt und auch nicht ohne höhere Kosten pro Paket machbar sind.

Im Bereich Speditionssendungen steckt die Branche noch in den „Kinderschuhen“ und es kommen noch weitere Herausforderungen hinzu. Ein „Paketshop“ fällt für große Sendungen wie Möbel oder Haushaltsgeräte praktisch aus. Es kommen zusätzliche Dienstleistungen wie Vertragen der Sendungen in höhere Stockwerke,  Verpackungsrücknahme oder Entsorgung der Altgeräte hinzu. Die Stopdichte der LKWs, die B2C-Sendungen liefern, sinkt stark. Das alles passt nicht mit dem B2B-Geschäft zusammen oder würde die Kosten pro Zustellung stark erhöhen und ist zudem auch nur mit zusätzlichem Fahrpersonal zu lösen. In der jetzigen angespannten Lage auf dem Arbeitsmarkt in Tschechien eine echte Herausforderung. Die Lösung auf Sicht kann nur Spezialisierung gegen aufwandsgerechte Vergütung heißen.

Autor: Thomas Gaßmann, Geschäftsführer Geis CZ

Bildquelle: Andrey Popov, Shutterstock.com